Stilles Ehrenamt: CDU besuchte Friedhofscafe und Matthiaskapelle
Es sind stille, unauffällige und dennoch wichtige Ehrenämter, die die Willicher CDU im Rahmen ihrer Sommertour als erstes in den Fokus rückte: In der vergangenen Woche besuchten die Christdemokraten die Matthias-Kapelle und das Cafe auf dem Willicher Friedhof. „Wir wollen uns auch in diesem Sommer die Zeit nehmen uns mit besonderen Menschen zu treffen“ erklärte der Stellvertretende Vorsitzende der CDU, Christian Pakusch. „Bei diesen Besuchen geht es darum zuzuhören und ins Gespräch zu kommen“ so Pakusch weiter.
Das Willicher Friedhofscafe, in dem Ulrike Glutting die Gäste begrüßte, ist ein Container der in diesem Frühjahr mit Mitteln des Bistums Aachen aufgestellt wurde. Die Stadt stellte die Fläche unentgeltlich bereit, die katholische Pfarrgemeinde St. Katharina übernimmt die geringen Betriebskosten. Die Betreuung der Gäste übernimmt ein Team von 16 Ehrenamtlern, mindestens zwei sind während der Öffnungszeiten anwesend.
Neben Kaffee oder einen Wasser gibt es hier stets ein offenes Ohr. „Hier wird über Gott und die Welt gesprochen“ erläutert Ulrike Glutting. Die Ehrenamtler haben sich dabei in Kursen auch auf schwierige Gesprächssituationen vorbereitet: „Zum Teil sind die Gespräche sehr persönlich. Damit muss man umgehen können.“ Das Bedürfnis, mit seiner Trauer nicht alleine zu sein sei spürbar, erläutert Ulrike Glutting. „Man merkt, dass unsere Gesellschaft sich mehr und mehr vereinzelt, auch bei uns in Willich.“ Neu sei es, am Ort der Trauer präsent zu sein: „Unsere Kirche ist dort, wo die Menschen sind: Auch auf dem Friedhof.“ Zur Zeit sind es etwa 100 Besucher die das Cafe im Monat besuchen. „Es ist schön, wenn viele Menschen hierher kommen. Für uns es wichtig, da zu sein.“
Nicht weit entfernt liegt die Willicher Matthiaskapelle. Sie wird ehrenamtlich von der St. Matthias- Bruderschaft unterhalten. Maria Werres, die die Gäste von der CDU in dem kleinen Gebäude begrüßte, ist ihre Brudermeisterin. Die Kapelle, die 1912 als erste Willicher Leichenhalle errichtet wurde, diente zuletzt nur noch als heruntergekommener Schuppen. „Die Bäume wuchsen aus dem Dach“ berichtet Maria Werres. Gemeinsam mit der Politik habe man die Verwaltung jedoch für ein neues Konzept begeistern können: „Die Stadt hat das Gebäude saniert, wir haben Innenausbau und -ausstattung übernommen. Seither betreuen wir die Kapelle und die Blumenbeete drum herum.“ So übernimmt die Bruderschaft auch den Schließdienst: „Jeder aus unserer Gemeinschaft übernimmt das für eine Woche“ erläutert Maria Werres. Das das Angebot angenommen wird, merken die Bruderschaftler an den vielen Kerzen die in der Kapelle angezündet werden. Besonders Schützenzüge gedächten in und vor der Kapelle ihrer Toten. „Auch Pfarrer Klein von der Emmausgemeinde hält hier Gottesdienste. Die Kapelle steht allen für eine Zeit der Stille oder des Gebetes offen.“
„Ein Ort der Begegnung und des Gespräches und ein Ort der Stille. Cafe und Kapelle ergänzen einander“ findet Dr. Paul Schrömbges von der CDU. „Hier sind Trauernde willkommen. Ein menschennahes Angebot der Willicher Christen an jedermann.“
Die Matthiaskapelle ist täglich zwischen 08 und 20 Uhr geöffnet. Das Friedhofscafe steht Besuchern am Dienstag und Freitag von 14:30 bis 17 Uhr und am Mittwoch und Samstag von 10 bis 12:30 Uhr offen.
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