Ohne belastbare Zahlen keine Entscheidung zum Kreisarchiv
Die Willicher CDU-Fraktion fordert vor einer Entscheidung bezüglich des Kreisarchivs von der Willicher Verwaltung eine klare Darstellung der Kosten-Situation und kündigt entsprechende Fragen für die nächste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses an, die am kommenden Mittwoch stattfinden wird.
„In der Sitzung des Sport- und Kulturausschusses am 25. Mai hat die Verwaltung ein Papier mit vier möglichen Varianten für inhaltliche Konzepte vorgelegt – kein Konzept wird aber mit näheren Kosten dargestellt. Ohne eine konkrete Kosten-Darstellung möchten wir keine Entscheidung treffen, da es sich immerhin um eine Millionen-Investition mit unter Umständen erheblichen Folgekosten für die Stadt handelt“, so der stellvertretende Vorsitzender der CDU-Fraktion und Obmann im Sport- und Kulturausschuss, Wolfgang Dille. Die CDU möchte – auch wenn im Ausschuss schon eine vorläufige Tendenz erkennbar gewesen ist –eine Kostendarstellung für folgende vier Varianten:
- A) Die Stadt Willich gibt ihr Archiv komplett an den Kreis ab unter der Voraussetzung, dass der Neubau des Kreisarchivs in Willich erfolgt.
- B) Die Stadt Willich behält ihr Archiv und holt die derzeit im Kreisarchiv untergebrachten Alt-Bestände (Bestand vor der kommunalen Neuordnung) wieder nach Willich zurück.
- C) Beibehaltung des Status Quo: Im Willicher Stadtarchiv wird künftig der Archivbestand ab der kommunalen Neugliederung betreut, das übrige Archiv-Gut wird im Kreisarchiv betreut.
- D) Interkommunale Zusammenarbeit mit einer anderen Stadt – z.B. ein gemeinsames Archiv mit der Nachbarstadt Viersen.
„Außerdem möchten wir darüber sprechen, wie mit den momentan in Willich beschäftigten Mitarbeitern des Stadtarchives verfahren werden soll. Ihnen gegenüber haben wir eine Verantwortung. Sie leisten sehr gute Arbeit‘“, so Dille.
Bei der Variante A ist auch noch zu klären, ob die Stadt überhaupt ein Grundstück hat, das den Anforderungen des Kreis genügt. „Auch Variante B – ein komplett eigenes Willicher Archiv – wäre mit Baukosten verbunden. Wir wissen ja, dass unser jetziges Archiv schon nicht genügend Platz hat“, so Jens Lenz, Ratsmitglied und Mitglied des Sport- und Kulturausschusses. Über Variante D sei zudem überhaupt noch nicht gesprochen worden. Diese könnte aber noch eine interessante Alternative sein. Außerdem wäre zu klären, ob und welche Zuschüsse der Kreis für das Neubau-Projekt erhalten kann und wie künftig die Unterhaltungskosten auf die beteiligten Kommunen verteilt werden.
„Wichtig ist für uns auch die Frage, welche Bedeutung die Stadt Willich – als zweitgrößte Stadt im Kreis – bekommt: Aktuell gibt es keine relevante Kreis-Einrichtung in Willich, lediglich einen Standort des Berufskollegs“, so Dille.
Grundsätzlich akzeptiert die CDU-Fraktion nicht, dass der Kreis fordert, dass dieses Thema bereits im Juli final entschieden wird, selbst dann, wenn noch nicht alle Zahlen auf dem Tisch sind.