MIT diskutiert von „Arztzulassung“ bis „Zahnersatz“
Ob der Staat zu viel reguliert oder ob immer neue Beschränkungen einfach notwendig sind, um die Finanzierung unseres Gesundheitssystems sicherzustellen, das war die Ausgangsfrage eines informativen Abends der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) in Willich mit dem Gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn MdB. Ein wichtiger Punkt der Diskussion, bei der auch Vertreter der Ärzteschaft und Heilberufe teilnahmen, war natürlich, wie man eine flächendeckende Versorgung hinbekommt, ohne zu viel Steuerung und Planung überzustülpen. Spahn – der selbst aus dem Münsterland kommt und daher mit der ländlichen Sichtweise in Willich gut vertraut war – betonte, dass dies ein Prozess sei, der natürlich mit Anreizsystemen und auch vorsichtigen Beschränkungen eine Veränderung bringen soll.
Spahn: „Der Ärztekonzentration in Metropolen, Großstädten und Oberzentren können wir entgegenwirken, indem wir zum Beispiel den Ankauf von auslaufenden Zulassungen durch die Kassenärztlichen Vereinigungen erleichtern. Wir wollen, dass Ärzte ihre Praxis als einen Teil ihrer Altersvorsorge betrachten können. Wir wollen aber auch, dass wir steuernd eingreifen können, wenn es zu Ungleichgewichten kommt, die die Versorgung in ländlichen Gebieten gefährden.“
Spahn erklärte auch sehr anschaulich, verständlich und sachlich, warum die Umstellung der Beiträge auf ein Prämiensystem statt der engen Bindung an die Löhne sinnvoll ist. Dabei legte er auch Wert darauf, dass Preiswettbewerb natürlich ein Element zwischen den Kassen ist, aber halt auch nur eines neben Qualitäts-, Service- und Leistungskriterien, die die Versicherten an ihre Krankenversicherung anlegen sollten. Stefan Simmnacher, Vorsitzender der MIT Willich freute sich über die gute Diskussion in der klar wurde, dass die Gesundheitswirtschaft natürlich viele marktwirtschaftliche Elemente hat, die es zu sichern und zu erhalten gilt, dass aber gleichzeitig Steuerungsinstrumentarien da sein müssen, um versicherungsbasierte Leistungen effizient zu organisieren.
Mit dem Besuch des Willicher Unternehmens IOS-Technik, in deren Räumlichkeiten die Veranstaltung statt fand, wurde dann auch deutlich, dass es viele hochspezialisierte mittelständische Firmen in diesem Bereich gibt, die Innovation ermöglichen und anbieten. IOS Technik fertigt vor allem maßangefertigte Schuheinlagen zum Beispiel für Sportler, aber auch zur Kompensation von Haltungsschäden und beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter am Standort Willich.
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