Gründerzentren sollen Ortskerne beleben, Branchenmix stärken und Gründungskultur etablieren

Die CDU-Fraktion schlägt vor, mit neuen Gründerzentren die Stadtteile zu beleben und den Branchenmix in der Stadt Willich zu stärken. Der Vorschlag baut auf dem Gründerzentrum im Stahlwerk Becker auf; hier haben in den vergangenen Jahren Gründer die Möglichkeit bekommen, den Sprung in die Selbständigkeit zu schaffen. Es gilt in der Region als Erfolgsgeschichte. „Die Stadt Willich braucht Gründer, die ihre Ideen umsetzen und unternehmerisch tätig werden. Das sichert Wirtschaftskraft und belebt die Stadt Willich“, sagt Marion Teuber Helten, Vorsitzende der Frauen Union Willich, die den Vorschlag in der CDU-Fraktion angeregt hat.

Die CDU-Fraktion wird in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am kommenden Mittwoch beantragen, dass die Stadt im kommenden Jahr 30.000 Euro in das dezentrale Gründerzentrum Innenstadt investiert. Damit sollen von städtischer Seite ein oder mehrere Ladenlokale zu einem günstigen Mietpreis zur Verfügung gestellt werden – eine Starthilfe, die bei Erfolg in einen Umzug in ein größeres Ladenlokal münden soll. Ein Modell könnte beispielsweise sein, in einem Ladenlokal mehrere Gründer anzusiedeln, so dass sich diese die Infrastruktur teilen und gleichzeitig ein attraktiver Angebotsmix entsteht, den ein einzelner Gründer so kaum realisieren kann. Damit würden auch Leerstände verringert, denn gerade kleinere Immobilien in den Zentren sind oft schwer zu vermarkten.

Die Gründerzentren sind Teil eines Gesamtkonzepts der CDU für die Belebung der Stadtteile: Erstens werden Ortskerne neu gestaltet. In Anrath zum Beispiel sind die Bauarbeiten schon fertig, in Alt-Willich laufen sie gerade. Zweitens soll mit flächendeckendem WLAN in den Zentren die digitale Lebensqualität erhöht werden und drittens sollen Handel und Gastronomie gestärkt werden, die von den neu gestalteten Plätzen und Straßen profitieren. Das Gründerzentrum wäre eine vierte Maßnahme, mit der die Hürden und finanziellen Herausforderungen des Starts in die Selbständigkeit vereinfacht würden. Die Idee soll laut CDU-Fraktion von der Stadtverwaltung nicht direkt umgesetzt werden, sondern zunächst durchdacht und auf Machbarkeit geprüft werden. Insofern sollen die als Anschub gedachten Haushaltsmittel auch mit Sperrvermerk versehen werden.

„Wir brauchen in der Stadt Willich einen starken Branchenmix. Die Gewerbegebiete der Stadt entwickeln sich zwar weiterhin gut, aufgrund der Branchenstruktur ist die Willicher Wirtschaft aber abhängig von Konjunkturschwankungen. Wir möchten Unternehmern in Willich Raum geben für kreative Ideen und Gründungen.“ In den Gründerzentren können Produktideen und Handelskonzepte getestet und an die Marktreife herangeführt werden. Denkbar wären auch Kooperationen in den Gründerzentren mit Hochschulen wie der Hochschule Niederrhein oder der Fontys Hochschule in Venlo. „Ausgründungen von Studenten aus Hochschulen sind ein Weg, neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Wir möchten in Willich die Mutigen unterstützen, mit ihren Ideen am Markt Fuß zu fassen. Das ist Teil einer Gründungskultur, die unsere wirtschaftliche Zukunft sichert und allen in der Stadt zugutekommt“, sagt Rainer Höppner, CDU-Ratsherr und Mitglied des Aufsichtsrats der Grundstücksgesellschaft der Stadt Willich.