Aufklärung zum Thema Zwangsehe

Aufklärung stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Deutsch-Türkischen Union (DTU) zum Thema Zwangsehe in der vergangenen Woche. Die Vorsitzende der Vereinigung der Willicher CDU, Kerim Isik, hatte mit Anita Pavloska von der Frauenberatungsstelle Düsseldorf eine kompetente Gesprächspartnerin zu diesem Thema gewinnen können, die im Bürgerbüro der CDU am Kaiserplatz referierte.
Viele interessante Daten und Zahlen standen im Fokus der Einführung in das Thema. Viele Opfer der Zwangsehe, die in Deutschland seit 2011 ein Straftatbestand ist und mit bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug bestraft werden kann, stammen aus Migrantenfamilien. Mit 44 Prozent besitzt jedoch fast die Hälfte der Zwangsverheirateten einen deutschen Pass. Den größten Druck zur Zwangsehe üben, nach den offiziellen Zahlen die Väter aus. Auffällig ist dabei, dass Zwangsheiraten auch in Familien vorkommen, in denen der Vater eine Berufsausbildung oder gar einen Hochschulabschluss haben. Im Schnitt brächten die Väter eine unter Migranten durchaus übliche Bildung mit, ihre Ehefrauen hingegen haben zu fast 90 Prozent keine Ausbildung vorzuweisen, so Anita Pavloska.
Häufiges Motiv für eine Zwangsehe sei das Bestreben das „Ansehen“ der Famlie zu wahren. Oft werde die Ehe aber auch als Mittel gegen unerwünschte Freunde und Freundinnen oder sogar gegen Homosexualität angesehen. Gut ein Drittel der Ehepartner zieht nach der Heirat ins Ausland. Diese Familien zeigen damit, wie sehr sie Denkweisen aus dem Heimatland verhaftet sind, welche die Ehre der Familie daran festmachen, ob die Braut „unberührt“ in die Ehe geht und in der schwule Söhne als „Schande“ gelten. Viele der jungen Frauen oder Mädchen haben aber auch Angst, sich gegen ihren Eltern zu stellen, oder gar die Eltern anzuzeigen. Deshalb gibt es hier eine sehr hohe Dunkelziffer. Die Frauenberatungsstelle in Düsseldorf hat deshalb auch Migrantinnen dafür ausgebildet unter dem Motto“ Migrantinnen beraten Migrantinnen“. So soll auch die Zusammenarbeit mit Sozialamt, Arge und Frauenhäuser gefördert werden. Alles wird anonym gehandhabt. Die Sicherheit der Opfer steht an erster Stelle. Die Frauenberatungsstelle Düsseldorf ist unter der Nummer 0211/686854 zu erreichen.

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