Johannes Bäumges hat sich im zurückliegenden Wahlkampf in diversen Stellungnahmen und Entscheidungen sehr eigenwillig positioniert. Seine Distanzierung vom Wahlkampfteam bedauert der Vorstand der CDU Willich ausdrücklich. Die Parteiführung versteht, dass die deutliche Niederlage um die Bürgermeisterkandidatur sehr schmerzlich für ihn war bzw. immer noch ist. Seine öffentlichen Stellungnahmen nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses kann der Vorstand allerdings nicht nachvollziehen und weist diese entschieden zurück.

So hat Herr Bäumges geäußert, „dass die CDU in Willich das zweitschlechteste Ergebnis in der Geschichte eingefahren hat. Dies gilt es, in den nächsten Wochen aufzuarbeiten“. Rein rechnerisch trifft dies zu, die Feststellung ist allerdings ahistorisch. „Wir leben nicht mehr in Adenauers-Zeiten“.  Die Krise der Volksparteien im letzten Jahrzehnt angesichts der Diversifizierung der Parteienlandschaft ist auch am Niederrhein spürbar. Die ehemals ‚schwarzen Hochburgen‘ am Niederrhein sind überall geschmolzen: Im Kreis Viersen – man betrachte die Ergebnisse z.B. in Niederkrüchten (37,3%), Nettetal (39,3%), Kempen (39,5%), Brüggen (41,9) – ebenso wie im angrenzenden Rhein-Kreis Neuss – Neuss (36,14%), Kaarst (36,14%). Die CDU Willich hat im Kreis Viersen hinter Schwalmtal (47,6%) das beste Ergebnis erzielt (46,3%)und ‚nur‘ 1,6% verloren (das beste Vergleichs-Ergebnis im Kreis Viersen). Das Willicher CDU-Wahlergebnis ist als großer Erfolg zu bewerten.

Zudem hat die CDU alle Direktmandate gewonnen: Für den Stadtrat, für den Kreistag, für den Bürgermeister, und hat mit über 60% Stimmenanteilen auch zum Wahlerfolg von Landrat Dr. Coenen wesentlich beigetragen. Christian Pakusch ist im ersten Wahlgang mit einem klaren Votum (56,1%) zum neuen Bürgermeister gewählt worden. Er hat damit das zweibeste Ergebnis im Kreis erzielt – hinter dem erneut kandidierenden BM Gellen in Brüggen (72,6%).

Die CDU-Willich hat offensichtlich einen überzeugenden Wahlkampf geführt und der CDU-Parteivorstand ist stolz auf den engagierten Wahlkampf der Kandidatinnen und Kandidaten.

Herr Bäumges hat erneut die Frage der Mitgliederwerbung aufgeworfen – als amtierender Fraktionsvorsitzender ist er geborenes Mitglied des Parteivorstandes und war in die Behandlung dieses Themas eingebunden. Er wurde sogar zusätzlich in den geschäftsführenden Parteivorstand eingeladen. Der Vorstand hat zusammen mit der Kreisgeschäftsführung bereits eine interne Untersuchung durchgeführt, bei der festgestellt wurde, dass alle CDU-Mitglieder korrekt aufgenommen und geführt wurden und werden. Personenbezogene Daten wurden aus Gründen des Datenschutzes selbstverständlich nicht weitergegeben. Demnach gibt und gab es kein Faktum, von dem irgendjemand rehabilitiert werden müsste – darum geht es Herrn Bäumges doch. Nachkarten gehört sich nicht und gute Demokraten zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch Niederlagen akzeptieren. Mit welcher Absicht hier Unregelmäßigkeiten unterstellt werden ist nicht nachvollziehbar, stellt sich die CDU-Führung schützend vor ihre Mitglieder.

Johannes Bäumges hat in den vergangenen Monaten in seinem Verhalten innerhalb der CDU Willich einen eher isolationistischen Kurs gewählt. Vorstand und neue Fraktion hoffen uneingeschränkt, dass die Zusammenarbeit mit Herrn Bäumges zukünftig in konstruktive Bahnen zurückfindet.