„Die Pandemie verdeutlicht auch alte Versäumnisse. Das Homeoffice ist in Deutschland seit Langem ungeregelt.“ Der Willicher CDA-Vorsitzende Nabil Daadouai sieht die neue Corona-Verordnung kritisch.
„Die nachdrückliche Aufforderung, Homeoffice zu ermöglichen, wo immer es geht, ist unabweisbar. Aber die Situationen in den vielen betroffenen Haushalten werden dadurch wirklich nicht leichter.“ Dass derzeit parallel zum Homeoffice auch die Kinder zu Hause sind, angeleitet und betreut werden müssen, stelle eine erhebliche Belastung für die Familien dar. „Man kann vielleicht Kraft aus der Aussicht schöpfen, dass das hoffentlich nur 4 Wochen dauern wird.“
Aber zahlreiche Grundsatzfragen zur dauerhaften Ausgestaltung des Homeoffice seien weiterhin unbeantwortet: „Arbeitsschutz, Arbeitszeit, Trennung von Beruf und Privat, die soziale Dimension des Miteinanders im Betrieb usw. – ungelöste Problembereiche.“ Daadouai hofft, dass der aktuelle Druck die Einsicht wachsen lässt, dass die Tarifparteien und Gesetzgeber hier klar Regeln entwickeln müssen. „Dann hätten die aktuellen Notfallregelungen auch ihr langfristig Gutes.“