„Wir wollen gestalten, nicht verhindern“

CDU fordert eine Bürgerbefragung mit echten Alternativen zum autofreien Markt: „Wir wollen gestalten, nicht verhindern“ 

Die CDU-Fraktion möchte, dass die Stadtverwaltung die Bürger in Alt-Willich per Fragebogen befragt, ob der Markt für den Autoverkehr gesperrt werden soll oder nicht. „Wir stimmen mit der SPD überein, dass es nach der Diskussion der vergangenen Wochen über den autofreien Markt nötig ist, ein Votum aller Bürger einzuholen“, sagt Christiane Gabler, Ratsfrau aus Alt-Willich. Die CDU fordert aber echte Alternativen für die Bürgerbefragung. So möchte die SPD den Bürgern nur die Frage stellen: Autofreier Markt in Willich – ja oder nein? „Die Frage der SPD ist zu pauschal und zu knapp. Wer abstimmt, möchte auch wissen, was die Folge ist. Deswegen brauchen wir konkret beschriebene Varianten zur Auswahl, unter denen die Bürger wählen können. Wir möchten gestalten, nicht verhindern“, sagt Dr. Paul Schrömbges, Obmann im Planungsausschuss. Deswegen sei auch der Wunsch der SPD, die Befragung schon bei der Kommunalwahl durchzuführen, realitätsfern, so Schrömbges. Es müsse klare Beschreibungen der Alternativen geben:

– Wie soll der Markt mit oder ohne Verkehr konkret aussehen?

– Wo stehen Parkplätze zur Verfügung?

– Welche Spielgeräte und Sitzgelegenheiten werden bei welcher Variante möglich sein?

– Wo genau soll die Straße verlaufen?

– Gibt es Zeiten, zum Beispiel am Abend oder am Wochenende, zu denen der Markt für den Verkehr temporär gesperrt werden kann?

Die CDU fordert von der Verwaltung einen Projektplan mit Zeitablauf und den Entwurf eines Fragebogens zur Bürgerbefragung, den der Rat besprechen und dann freigeben soll. „Uns ist wichtig, dass die Bürger in Alt-Willich neutral über die möglichen Alternativen informiert werden. Nur dann können sich alle eine Meinung bilden“, beschreibt Christiane Gabler.

Die Fraktion hat sich für die Befragung entschieden, nachdem die Bezirksregierung mitgeteilt hat, dass die zugesagten Fördermittel des Landes für die Umgestaltung des Ortskerns auch dann fließen können, wenn die Bürger entscheiden würden, dass der Markt weiterhin befahren werden kann. Bei der Diskussion über die Umgestaltung des Alt-Willicher Ortskerns und des Marktes wurden die Willicher von Anfang an einbezogen. In Bürgerwerkstätten wurden Ideen gesammelt, wie der Markt attraktiver werden kann, zum Beispiel durch mehr Gastronomie, mehr Parkplätze oder eine bessere Anbindung an den Bereich rund um den Rewe-Markt; Gutachten zu Passantenzahlen und zu Verkehrsströmen wurden diskutiert. „Die Bürgerbefragung ist für uns Teil des Dialoges, den wir von Beginn an mit den Bürgern, Händlern und Interessenvertretern in Alt-Willich führen“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges. „Wir sind die Mitmachpartei in Willich, das haben wir unter anderem bei der öffentlichen Diskussion unseres Wahlprogramms gezeigt.“

Wie auch immer die Bürger entscheiden, die Parteien sind sich einig, dass der Ortskern attraktiver für Händler und Bürger wird. Der Stadtrat hat Haushaltsmittel für Planung und Umbau beschlossen und das Land hat bereits rund eine Million Euro Fördermittel bereitgestellt.