Demenz: Ein drängendes Problem

Um von Demenz betroffenen Familien Unterstützungsmöglichkeiten und Ansprechpartner aufzuzeigen, und um interessierte Bürgerinnen und Bürger besser über dieses wichtige Thema zu informieren, hatte die Willicher CDU in der vergangenen Woche zu einem Bürgerforum in die Schiefbahner Kulturhalle geladen. Der Vorsitzende der Willicher CDU, Uwe Schummer, diskutierte dort gemeinsam mit Heinz Frohn, dem Regionalleiter der AOK, Dr. Friedhelm Caspers vom Antoniuszentrum in Tönisvorst und Kurt Schumacher, dem Stadtbeauftragten der Willicher Malteser, über Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten von Demenzpatienten.
Dass die Krankheit ein drängendes gesellschaftliches Problem ist, zeigt der Anstieg der Erkrankungen. Heute sind es rund 1,3 Millionen Menschen die von Demenz betroffen sind. Bis 2050 rechnet man aufgrund des demografischen Wandels mit einer Verdopplung der Krankheitsfälle. „Die Menschen werden immer älter. Das hohe Alter ist ein Hauptrisiko für Demenz“ so Dr. Caspers. Die Folgen einer Demenzerkrankung sind vielseitig. Aufgrund einer fortschreitenden Erkrankung des Gehirns kommt es zu Störungen der Funktion des Gedächtnisses, des Denkens, der Orientierung aber auch des Sprechens.
„Es ist wichtig, dass Demenzkranke weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, betonte Kurt Schumacher. Uwe Schummer warb für die Unterstützung der Malteser und ihren Demenzdienst „Lebensgarten“. Im Rahmen des Projektes haben die Willicher Malteser drei Angebote entwickelt: Das Schulungsangebot „Demente verstehen und begleiten“, den Besuchsdienst für demenziell erkrankte Menschen, sowie das „Café Malta“. Das Café soll als Anlaufstelle für Angehörige von Demenzerkrankten dienen. „Insbesondere die Unterstützung von Familien ist ein unersetzlicher Beitrag, wenn es um die Betreuung und Pflege kranker, alter und gebrechlicher Menschen geht. Ohne das außerordentliche Engagement der Angehörigen und vieler Ehrenamtler wäre die Aufgabe weder finanziell noch personell zu stemmen“, so Schummer.
Auch Heinz Frohn warb für Unterstützung und machte auf weitere gesellschaftliche Probleme aufmerksam. Neben der Problematik „der Veralterung der Gesellschaft“ wies er auf den familiären Strukturwandel hin. „Immer mehr Menschen leben in Kleinfamilien oder Singlehaushalten. Auch ihre Betreuung muss gewährleistet werden“, so Frohn.
Angst vor dem Alter müsse man dennoch nicht haben, waren sich die Teilnehmer am Ende einig, wenn sich Medizin, Krankenkassen, Ehrenamt und Politik weiterhin gemeinsam um Lösungen bemühten.

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